Wieder einmal stehe ich da und starre fassungslos auf die nonchalante Art und Weise, in welcher Grundregeln des Anstands und des ehrenhaften Verhaltens auf dem Altar des Egoismus und der Selbstverwirklichung geopfert werden.
Ein Vater verlässt seine Familie, seine Frau und ein krankes Kind, weil "ihm das alles zu viel wird".
Rädern erscheint mir für einen solchen Untermenschen noch sehr freundlich.
Wo sind Ehre und Anstand geblieben? Ist die Verwirklichung eigener Ziele und die Bequemlichkeit des eigenen Lebens zum einzigen Maßstab, einzigen Wert in unserer Gesellschaft geworden?
Einstmals wurden unehrenhafte Männer geächtet.
Unsere Gesellschaft bejubelt die rücksichtslose Entfaltung des Egoismus, wir feiern die Täter und verachten die Opfer.
Nicht nur bei sozialem "Fehlverhalten", nein, auch bei Straftaten.
Wie oft hört man heute noch, dass eine Frau mit ihrem "Aufzug" eine Vergewaltigung provoziert habe und ähnlich abstruse Äußerungen.
Freiheit ist wichtig, sie ist der zentrale Eckstein unseres Weltbilds und unserer Gesellschaft.
Aber haben wir vergessen, dass die eigene Freiheit da endet, wo die des Anderen beginnt?
Dazu Murgels Gedanke:
Vielleicht sollte Ehre auch wieder zu einem Eckstein werden.
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